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Mythos & Realität – Gedankenspiele

Langsam wird es realer mit meinem Nepalprojekt und da nun auch die FAZ bereits darüber berichtet hat (Link), werde ich doch langsam etwas unruhig. Es wird Zeit, „in die Pötte" zu kommen. Aber wie? Klar, da ist eine Sehnsucht, einiges an Wissen, Bilder und Ideen. Aber wie gibt man dem Ganzen eine Richtung? Schließlich hatte ich ja beschlossen, mit einer Geschichte nach Nepal zu gehen  –  einem Konzept, einer Zielsetzung. Denn eines ist mir klar: Mir geht es um kulturellen Austausch. Ich möchte nicht nur „nehmen" sondern auch „geben" - und zwar mit dem Medium, in dem ich gut bin – dem Künstlerischen. Also habe ich mich tapfer in den letzten Tagen meinem Thema gestellt. Und da ich ein visueller Mensch bin, alles zu Papier gebracht.

Wie nicht anders zu erwarten, sind es natürlich Bilder, die mir einfallen. Da gibt es den Entstehungsmythos von Kathmandu mit der Lotusblüte, das Land der 108 Feuerstellen, das Windpferd, Dämonen und vieles andere –z.B. auch der Mythos Everest – Bilder, die mich faszinieren – und gleichzeitig weiß ich, dass viele Menschen hier damit nicht viel anfangen können. Diese Bilder scheinen oft  befremdlich und letztendlich besteht daher auch kein so großes Interesse daran, sich mit den Themen auseinanderzusetzen – noch eine Hürde mehr für mich, denn wie soll ich dann Interesse oder Begeisterung für dieses Projekt wecken??
Das alles ging mir durch den Kopf, als ich aufschrieb und gleichzeitig muss ich ja auch eine Reiseplanung festlegen. Denn alles ist in 3 Wochen nicht möglich. 




Und immer wieder kam ich auf die persönliche Faszination der Thangka, einem mobilen, zusammenrollbaren, buddhistischen Andachtsbild zurück. Ein analoges Medium, das ich gerade in der heutigen, virtuellen Welt sehr spannend finde.

 

 

Wäre es ein Ansatz, die Tageserlebnisse auf einem eigenen Rollbild festzuhalten? Eine Art Reisethangka zu erstellen? Ich weiß es noch nicht. 

 

Diese Thangka hängt übrigens in meinem Wohnzimmer...

Aber während meiner Überlegungen bin ich auf die Geschichte gestoßen, die die ganze Zeit in mir gewartet hatte. Das tibetische Märchen vom „Brokatbild"  – aus einem Märchenbuch, das ich mit neun Jahren geschenkt bekam.

Mehr dazu, das nächste Mal :-)