· 

Talking Nepali – Tagebuch Reisefieber

Wie starte ich ein Projekt, das schon lange in mir brennt? Diese Sehnsucht nach Ferne, nach etwas anderem... Ich will die "Welt" sehen, sie zeichnen und erfassen - eigentlich vorerst nur einen Zipfel: Nepal.
Für Globetrotter eine Kleinigkeit - für mich anscheinend fast unmöglich.

Je nachdem in welchen Kreisen man sich bewegt, gibt es Leute, die überlegen nur noch welchen Bereich der Erde sie noch nicht betreten habe. Neulich auf einem Fest wurden die Reiseziele geradezu stichwortartig in die Luft gesetzt, wie bei der Geschichte mit den nummerierten Witzen. Jeder weiß Bescheid, ein Ah und Oh, kurzes Fachsimpeln und es geht ans nächste exotische Reiseziel. In diesen Momenten komme ich mir sehr klein vor. Manchmal schwinge ich mich dazu auf und erwähne meine alten Reisen nach Thailand und Indien aber das ist Äonen her und spielt nur noch in Form meiner Sehnsucht eine Rolle. 

In den letzten Jahren hat sich mein Bewegungsradius in den einer Lebensmittelmotte verwandelt.

Ich habe sicher einen hübschen Überblick über die deutschen Mittelgebirge erhalten, sehr nett, vor allem im Winter. Nichts gegen Deutschland – es gibt hier tolle Landschaften, aber mein Herz sehnt sich nach mehr.

Und gleichzeitig geht es überhaupt nicht voran. Ich verharre wie ein hypnotisiertes Kaninchen, kreise um mich selbst und ändere nichts. 

Aber warum Nepal? Wie begann das Ganze eigentlich?
Irgendwann las ich mal einen klugen Ratgeber, in dem ich bewusst zum ersten Mal auf das Thema "Lebensziel" kam. Wenn man Ziele im Leben hat, kommt man weiter voran. Stimmt, kann ich bestätigen, ich bin gut in Projekten.
Aber ein Lebensziel? Mir fiel nur eines ein: Am Ende meines Lebens auf dem Himalaya zu sitzen und zufrieden sein...
Na ja, das ist nicht so wirklich ein überzeugendes Lebensziel, gebe ich ja zu. Aber irgendwie ging es mir auch nicht mehr aus den Kopf. Es ist schon was dran, ich liebe Berge und habe einen intensiven Bezug zu Asien. Und da habe ich in diesem Herbst  überlegt, dass es Zeit wird, diese fiktive Reise nach Nepal zu einem realen Projekt zu machen und einen Blog dazu zu schreiben. Ich musste nämlich feststellen, dass man, wenn man das richtige Projekt startet, auf einmal viele kleine Hilfestellungen erhält und erstaunlich schnell neue Ideen und Anregungen erhält. Die Welt ist auf einmal sehr viel bunter geworden. Und darüber möchte ich schreiben. Vielleicht macht es ja auch anderen Spaß!