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Überraschung per E-Mail

Ende August 20210 erhielt ich eine vollkommen überraschende Mail von dem mir damals unbekannten Schauspieler Damjan Batistić, ob ich Lust hätte, mich zusammen mit ihm und dem Musiker und Komponisten Benedikt Kuhn an einer größeren Bewerbung für das Projektstipendium „Hessen innovativ neu eröffnen“ der Hessischen Kulturstiftung zu beteiligen.

Das Thema: 
Erich Kästners "Lyrische Hausapotheke" gesprochen, vertont und illustriert! 

Es war die Rede von ca. 56 Gedichten. 

Normalerweise bin ich bei Anfragen sehr zurückhaltend, aber da konnte ich

nicht widerstehen – ich sagte ohne groß zu überlegen zu.

Zum Einen schätze ich den Autoren Erich Kästner. Angefangen mit den Kinderbüchern haben mich seine Werke immer begleitet und waren mir sofort präsent. Der politische Kontext, in dem er sich bewegte, ab der Weimarer Republik, über das Nazi-Regime bis in die Wirtschaftswunderjahre ist mir vertraut. Und: Kästner und ich teilen zwei große Lieben:
Heinrich Heine und Wilhelm Busch – das verbindet.

Zum Anderen fand ich die Kombination von Sprache, Musik und Visualisierung sehr spannend. Der Kontakt mit Kollegen aus anderen Bereichen und der Austausch bei der Interpretation der Gedichte reizte mich sehr.
Tatsächlich erhielten wir im November die Zusage.
Und so trafen sich einige Zeit später drei Corona-gerecht-vermummte Gestalten am Lokalbahnhof in Frankfurt und wanderten im Dunkeln frierend bei Minusgraden am Main entlang:  Dienstbesprechung der anderen Art – das Kästner-Team traf sich zum ersten Mal live! 

 

 

Mittlerweile wissen wir, dass es eigentlich 118 Gedichte sind, die von Kästner in 36 Kategorien aufgeteilt wurden. Zum Glück konnten wir bei den 56 bleiben. Es ist schon so ein riesiges Volumen, das wir bis Mai zu bewältigen haben. 
Aber, wie meinte Erich Kästner: „Es gibt nichts Gutes außer man tut es!"